1909 markiert wahrscheinlich die Anfänge des Oberengadiner Flughafens. Dann sind nämlich die ersten Flugzeuge auf dem St. Moritzersee gelandet. Später ist der Flughafen in Samedan eingeweiht worden und während des zweiten Weltkriegs durch das Militär genutzt worden. Nach und nach sind der Flughafen und die Infrastruktur ausgebaut worden. 2004 kam es dann zu grösseren Veränderungen: Der Kanton Graubünden hat für 2,2 Millionen Franken Boden vom Militär gekauft und die Engadin Airport AG hat später die Leitung übernommen. An der Spitze ist seit dem der Schweizer Milliardär Urs Schwarzenbach.
Im Oberengadin haben sich dann grosse Diskussionen entfacht, weil einige wollten, dass der Flughafen vollständig von Privatpersonen gekauft wird. Auch der Kanton hätte gerne den Boden verkauft. Dagegen wehrten sich jedoch die Gemeinden und so wurde der Boden der Engadin Airport SA im Baurecht abgegeben. Danach wurde die INFRA, die für die Infrastruktur des Flughafens zuständig ist und die 11 eingebundenen Gemeinden repräsentiert, gegründet.
Umstrittenes Renovationsprojekt
Im Jahre 2017 hat die Bevölkerung der beteiligten Gemeinden ein Renovationsprojekt von 22 Millionen Franken angenommen. Einige Jahre später war jedoch die Rede von einer Renovationssumme von 88 Millionen Franken, also das vierfache. Das hat Diskussionen und Kritik ausgelöst, auch eine Petition wurde eingereicht. Nach erneuter Prüfung des Projekts stand eine reduzierte Variante für 35 Millionen Franken im Raum.
Da es noch nicht zu einer Renovation kam, hat die Rega, welche im Oberengadin eine Basis hat, Druck gemacht und damit gedroht, Samedan zu verlassen. Das Hin und Her wurde schlussendlich untersucht und im 2024 hat ein Bericht verschiedene Mängel aufgewiesen. Seit dem Jahr 2023 wird das Sanierungs-Projekt überarbeitet, dies zusammen mit den Interessensgruppen. Das Projekt beläuft sich nun auf 68 Millionen Franken. Der zusätzliche Kredit kommt dieses Jahr vors Volk. Die Infrastruktur, namentlich die Piste sowie die Anlagen sind schon länger renovationsbedürftig.
Wichtigkeit für Region und Kanton
Insgesamt würden rund 1000 Jobs im Oberengadin mit dem Flughafen in Zusammenhang stehen. Gemäss dem Handels und Gewerbeverband Samedan Bever würde das Gewerbe der ganzen Region vom Tourismus des Flughafens profitieren – vom Restaurant bis zum Einkaufsladen. Der CEO von Engadin Tourismus Jan Steiner sagt, dass der Flughafen notwendig sei. Sonst wäre das Oberengadin so wie jede andere Destination.
Im Oberengadin werde jährlich ein Umsatz 200 Millionen Franken generiert, welcher direkt oder indirekt in Zusammenhang mit dem Flughafen stehe. Miteinbezogen ist der Gewinn des Flughafen, die Einnahmen von Tourismus und Wirtschaft durch Gäste und Arbeiten sowie Steuereinnahmen.