Die Lia Rumantscha hat eine Strategie zur digitalen Transformation der rätoromanischen Sprache vorgestellt, mit dem Ziel, das Rätoromanische im digitalen Raum zu stärken, seine Sichtbarkeit zu erhöhen und die Sprache für kommende Generationen zu erhalten.
Zentrale Koordination und vereinte Kräfte
Die Strategie sieht vor, die Kräfte der rätoromanischen Organisationen und Institutionen zu bündeln, um die Ressourcen effizient und effektiv einzusetzen. Dies durch Partnerschaften mit der Stiftung rätoromanische Medien (FMR), Dicziunari Rumantsch Grischun (DRG) und Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR). Die Koordination zwischen den Partnern übernimmt die Lia Rumantscha (LR), um eine gute Zusammenarbeit ohne Doppelarbeit zu gewährleisten. Dies zum Beispiel mit einem jährlichen Event wie dem «digidi», das den Austausch und die Zusammenarbeit fördern soll, aber auch durch die Bereitstellung selbst entwickelter Anwendungen für die Öffentlichkeit, wie etwa das romanische Übersetzungsprogramm «Textshuttle/Supertext».
Daten als Schlüssel zur digitalen Zukunft
Ein zentrales Element der vorgestellten Strategie ist die Sammlung und Verwaltung von Sprachdaten, die das Fundament für die Entwicklung digitaler Anwendungen bilden, wie zum Beispiel Übersetzungsprogramme oder Sprachassistenten. In diesem Bereich wird die Lia Rumantscha die Verwaltung aller Daten übernehmen und sie Programmentwicklern oder der Forschung zur Verfügung stellen.
Entwicklung eines «Large Language» Programms
Die Strategie sieht die Entwicklung spezifischer Anwendungen wie Schreibassistenten oder auch Übersetzungsprogramme vor. Ein zentrales Projekt ist die Entwicklung eines so genannten «Large Language Model» (LLM) für das Rätoromanische. Also eines Modells, wie es ChatGPT, Claude, Gemini oder andere verwenden. Dies soll in Kooperation mit der Universität Zürich geschehen. Ein solches rätoromanisches LLM soll den Gebrauch des Rätoromanischen im Alltag erleichtern, aber auch das Ansehen des Rätoromanischen im digitalen Zeitalter erhöhen.
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