RTR hat dieses Jahr zwei Alpmeister mit der Kamera begleitet, um zu zeigen welche Arbeit unzählige Alpmeister in Graubünden Jahr für Jahr leisten. Eine Alp ist die Alp Discholas oberhalb von Ramosch, eine Alp mit 76 Milchkühen und Käserei, der Alpmeister ist Luigi Gmür. Die andere ist die Alp Lavinuoz oberhalb von Lavin. Eine Alp mit rund 800 Schafen, der Alpmeister dort ist Duri Stecher.
Impressionen der Alparbeit
Februar bis März
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte der Alpmeister sein Personal gefunden haben. Das ist jedoch nicht so einfach, gutes Alppersonal sei rar, dies bestätigen beide Alpmeister. Beide haben Personal in aussicht, die Verträge sind jedoch noch nicht unterschrieben. Zur Personalakquise gehört einiges an bürokratischer Arbeit. Duri Stecher sagt, dass die Bürokratie in den letzten Jahren zugenommen habe. Die Wolfpräsenz komme erschwerend hinzu, es seien nicht mehr alle Landwirte bereit ihr Vieh auf die Alp zu schicken.
April bis Mai
Die Alphütten sind nach dem Winter langsam zugänglich, d.h. die Alpmeister müssen erste Vorbereitungen treffen. So muss beispielsweise die Strom- und Wasserversorgung kontrolliert werden. Des Weiteren machen die Alpmeister zusammen mit dem neuen Personal eine Begehung der Weisen.
Mai bis Juni
Die Sömmerungszeit für die Schafe und Kühe ist angebrochen. Die Alpmeister sind zu Beginn der Saison oft beim Alppersonal, um Fragen zu beantworten und Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. Dieses Jahr seien die Unsicherheiten und Ängste grösser, weil in der Umgebung der Alp Lavinuoz 17 Wölfe leben. Das Alppersonal ist wegen der Wolfspräsenz auch mit mehr Arbeit konfrontiert.
Juli bis August
Der Hochsommer ist die Zeit, um das Alpleben zu geniessen, sofern alles gut läuft wie auf der Alp Discholas. Es kann jedoch auch anders sein, wie das Beispiel der Alp Lavinuoz zeigt: mehrere Wolfsangriffe, etwa 20 gerissene Schafe und viel Arbeit mit Zäunen. Für das Personal herausfordernd, insbesondere der Hirte muss muss der schwierigen Situation trotzen/standhalten.
September bis Oktober
Für die Alpmeister endet eine intensive Zeit. Gemäss ihren Angaben entpreche der Alpmeisterjob etwa einem 30-40% Pensum, wenn man alle Arbeitsstunden zusammenzähle. Die Kühe kehren Ende September nach ziemlich genau 90 Tagen ins Tal zurück. Diese Sömmerungszeit entspricht dem Bündner Durchschnitt. Die Schafe sind rund 120 Tage auf der Alp und kehren im Oktober zurück.
Mit dem Alpabzug ist die Saison jedoch noch nicht abgeschlossen für die Alpmeister. Sie müssen Vorbereitungen für den Winter treffen, den Ämtern die nötigen Formulare zustellen und dafür sorgen, dass das Alppersonal nächsten Sommer wiederkommt. Auch hier heisst's: nach der Alpsaison ist vor der Alpsaison.