Am 14. September 1972 haben der Komponist Gion Antoni Derungs (Musik) und Gieri Cadruvi (Textanpassungen) «Ina passiun romontscha» herausgegeben, ein Werk für die Zeit des Fastens und der Passion. Das ganze Werk umfasst neun Hefte und die Idee der Herausgeber war, dass jede Kirchgemeinde die Passion nach eigenem Wissen und Gewissen aufführen soll. Im Handbuch schlagen Gion Antoni Derungs und Gieri Cadruvi fünf Varianten für den individuellen Einsatz vor: Volksgesang und Orgel (1), Chorlieder und Orgelmeditationen (2), eine Variante mit einfacheren (3) und anspruchsvolleren Motetten für Chöre und Orgelmeditationen (4) sowie die Variante mit der gesamten Passion aus dem neuen Heft (5).
Der Männerchor Lumnezia hat zusammen mit einem gemischten Chor ad hoc und Instrumentalistinnen und Solisten im April 2025 das Werk in Vella, Chur und Ilanz während der Karwoche aufgeführt. RTR hat die Aufführung aufgezeichnet und die Mitwirkenden bereits in der Vorbereitung auf das anspruchsvolle Werk begleitet.
Impressionen der Aufführung «Ina passiun romontscha» in Ilanz
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Bild 1 von 4. Silvio Collenberg aus Cumbel spielt verschiedene Rollen. Bildquelle: RTR.
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Bild 2 von 4. Flurin Caduff, Bassbariton. Bildquelle: RTR.
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Bild 3 von 4. Roman Weishaupt, als Evangelist. Bildquelle: RTR.
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Bild 4 von 4. Die Instrumentalisten im Einsatz. Bildquelle: RTR.
Zum 90. Geburtstag des Komponisten
Der Dirigent des Chor viril Lumnezia, Retus Giger, hat das Projekt zum 90. Geburtstag – den der Bündner Komponist Gion Antoni Derungs in diesem Jahr hätte feiern können – initiiert. Für die Aufführung des Werks wollte Retus Giger so viele einheimische Interpretinnen und Interpreten wie möglich engagieren. Neben den professionellen Instrumentalisten und Solisten sind auch Laien wie zum Beispiel Silvio Collenberg dabei. Er ist Mitglied des Männerchors Lumnezia und übernimmt als Laiensänger die Tenorsolopartie. In der Passion singt er verschiedene Rollen (Judas, Pieder, Pilatus, Hohepriester). Auch für den Organisten ist die Passion eine Herausforderung. Martin Heini aus Horw hat in der Produktion eine zentrale Rolle gespielt – er betont die Bedeutung der Orgel, um die Harmonie unter den Sängern zu erhalten.