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Bräuche Graubünden Schlittenfahrt / Schlitteda

Dieser im Engadin verbreitete Brauch dient dem Vergnügen der Dorfjugend, wird aber auch von verheirateten Paaren meistens im Januar durchgeführt.

Bräuche und Traditionen in Graubünden: Schlitteda
Legenda: «Schlitteda» 2023 im Oberengadin. FMR

Die alten Schlittenformen, die eindeutig für den Zweck der «schlitteda» angefertigt worden sind, gehen teilweise bis ins 18. Jahrhundert zurück. Im Normalfall wird eine Schlittenfahrt von der Jungmannschaft eines Dorfes organisiert. Häufig bestimmte das Los die Paare, die Frauen beschäftigen sich darauf mit dem Verzieren des Schlittens und des Pferdes. Wenn es meistens an einem Sonntag unter Zuschauerapplaus in genauer Aufstellung losgeht, sind alle in Engadiner Tracht, auch die Männer. Die «schlittunza» (Schlittenfahrerin) sitzt allein auf dem schmalen Sitz, der Kavalier nimmt hinten auf dem Bock Platz. In den nächsten Dörfern sind jeweils Halte vorgesehen, an denen Glühwein getrunken wird. Beim Wendepunkt gibt es das Mittagessen und nach der Rückkehr wird der Bursche vom Mädchen zum Nachtessen eingeladen. Heute Pferde zu finden ist nicht immer einfach und die Schneeräumung ist der «schlitteda» ebenfalls abträglich. Doch anscheinend ist das gemeinsame Vergnügen so gross, dass der Brauch bestehen bleibt, nicht nur als Touristenattraktion.

TSG 11.01.2020

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