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Bräuche Graubünden Kastanienfest / Festival della castagna

Im Bergell befindet sich einer der grössten gepflegten Kastanienwälder der Alpen – die Ernte wird jährlich gefeiert.

Wer erinnert sich nicht an das letzte Bild im Schellenursli? Uorsin ist mit seinen Eltern am Mittagstisch und alle Essen Kastanien mit Schlagrahm! Eigentlich eigenartig, denn das Engadin liegt zu hoch für die Edelkastanie. Im Nachbartal Bergell befindet sich einer der grössten gepflegten Kastanienwälder der Alpen und traditionellerweise wurde ein Teil der Ernte als gedörrte «chastognas» ins Engadin exportiert. Die Tavetscher in der Surselva zogen früher sogar mit einer Saumkolonne jeden Herbst in die Val Blenio für das «Brot der Armen», wie die Kastanie auch genannt wurde.

Festival für die Frucht des Bergells

Vor 20 Jahren beschlossen die Gemeinden Castasegna, Soglio und Bondo, diese Edelfrucht und deren Gewinnung einem weiteren Publikum zu vermitteln. Heute ist daraus ein dreiwöchiges Festival geworden mit täglichen Anlässen, die den Wert dieser Frucht aufzeigen. Sogar selber sammeln ist in bestimmten Zonen möglich. Nach zwei Jahrzehnten darf man wohl schon von einem Brauch sprechen, für die Gäste aber auch für die Einheimischen, die mit dem Kauf des Abzeichens die Kastanienkultur unterstützen.

TSG 09.10.2024

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