Während die Karnevalsbräuche vorwiegend in den katholischen Talschaften durchgeführt werden, nimmt an diesem Ausflug auf die Siedlung Selva im Puschlav nur die protestantische Schülerschaft des Tals teil. Seit der Reformation leben im italienischsprachigen Südtal beide Konfessionen miteinander.
Ein Rennen, eine Glocke und Polenta zur Verstärkung
Monate vorher werden Lieder geübt und Produktionen vorbereitet bis an einem Sonntag im Mai frühmorgens die kleine Glocke «al campanin» den Ausflug ankündigt. Die Kleinsten dürfen zwei Pausen machen, alle anderen machen beim Aufstieg ein Rennen, um als Erste die Glocke auf dem Dach des protestantischen Kirchleins zu läuten. Sie läutet, bis die Letzten angekommen sind. Nach dem Gottesdienst wird die in einem grossen Kupferkessel zubereitete Polenta aus Buchweizenmehl mit Rahm und Rosinen verteilt. Der Nachmittag ist Spielen und den vorbereiteten szenischen Aufführungen gewidmet. Nach einer Gruppenfoto beginnt die gemeinsamen Rückkehr und mit einem Umzug durchs Dorf mit der Blasmusik wird der Festtag beendet.