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Rumantsch Grischun in der Schule
Legenda: RTR

Geschichte Rumantsch Grischun – Brückensprache im Land der 150 Täler

1982 beauftragt die Lia Rumantscha Prof. Heinrich Schmid von der Universität Zürich, die «Richtlinien für die Gestaltung einer Rätoromanischen Schriftsprache – dem Rumantsch Grischun» zu erarbeiten.

Es handelt sich um eine Sammlung von einzeln begründeten Regeln und Empfehlungen für den lautlichen Aufbau sowie für die Formen-, Satz- und Wortbildungslehre. Auf dieser Grundlage erarbeitete die Lia Rumantscha 1985, im Rahmen eines wissenschaftlichen Nationalfond-Projekts, ein Wörterbuch mit einer darin integrierten Elementargrammatik. 1993 erschien die gesamte linguistische Datenbank unter dem Namen «Pledari grond» in Buchform, 1994 erstmals in elektronischer Form für den externen Gebrauch.

Rumantsch Grischun als Ausgleichssprache

Das Rumantsch Grischun (RG) ist eine sogenannte Standard- oder Ausgleichssprache. Es beruht im Wesentlichen auf den 3 Idiomen Sursilvan, Vallader und Surmiran. Das RG wurde nach dem Mehrheitsprinzip geschaffen, d.h. man hat wo immer möglich jene Form gewählt, die der Mehrheit der 3 Idiomen gemeinsam ist (Lia Rumantscha, 2015).

Rumantsch Grischun wird heute primär im überregionalen Kontext und als Amts-, Medien- und Informationssprache verwendet. In den Volksschulen der Bündner Gemeinden konnte sich die einheitliche Schriftsprache jedoch nicht durchsetzen und wird kaum noch als sogenannte «Alphabetisierungssprache» gelehrt. Die meisten Gemeinden entschieden sich zur Rückkehr zu ihrem angestammten Idiom.

Heinrich Schmid – Der Vater des Rumantsch Grischun (mit Untertiteln)

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